Wie verbreitet ist das Washlet und was kann es?
In Japan kommt man ohne das Washlet kaum noch aus – über 80 % der Haushalte haben schon eines. In Tokio ist es genauso alltäglich wie die Mikrowelle in der Küche. Weltweit wurden bis 2022 mehr als 60 Millionen Stück verkauft, was zeigt, dass der Trend weit über Japan hinausgeht.
Das Washlet kann echt einiges: Einstellbare Wasserstrahlen in Sachen Druck, Winkel und Temperatur, beheizte Sitze mit Energiesparfunktionen, aber auch Deodorierungssysteme, integrierte Lufttrockner und selbstreinigende Düsen für Genital- und Analreinigung gehören dazu. Neuere Modelle strotzen vor Extras wie Bewegungssensoren, Fernbedienungen und sogar Audiofunktionen.
Marktinteresse und Umweltaspekte
Auch in Nordamerika und Europa steigt das Interesse an den Washlets – vor allem, weil immer mehr Wert auf nachhaltige Lösungen gelegt wird. Während der Corona-Pandemie erreichten Online-Suchen nach “Bidet-Toilettensitz” echte Rekordwerte. Große Anbieter wie Home Depot und Amazon führen TOTO-Modelle im Preisrahmen zwischen 250 und 1.000 €.
Wer sich die Zahlen anschaut: Ein durchschnittlicher US-Bewohner nutzt jährlich über 140 Rollen Toilettenpapier – das erfordere schätzungsweise 15 Millionen Bäume und fast 1,79 Milliarden Liter Wasser. Im Vergleich dazu verbraucht ein typisches Washlet pro Reinigung nur rund 500 Milliliter Wasser. Untersuchungen zeigen zudem, dass der Umstieg auf Bidets den CO2-Ausstoß bei der persönlichen Hygiene um bis zu 75 % senken kann.
Kultureller Wandel und Ausblick
Lange Zeit bremste ein bisschen kulturelle Trägheit den Einzug von Bidets im Westen. Doch vor allem jüngere, technikaffine und umweltbewusste Nutzer wollen Neues ausprobieren. Influencer auf Plattformen wie TikTok sorgen mittlerweile für eine lockere und offene Diskussion über das Thema. Sogar öffentliche Orte wie Flughäfen in Deutschland und Hotels in Dubai setzen zunehmend auf moderne Bidetsysteme.
Bereits 2012 wurde das Washlet als mechanische Ingenieurskunst anerkannt. Ein Artikel der Daily Galaxy aus dem August 2025 dokumentiert, wie das Washlet Teil einer Bewegung hin zu smarten Wellness-Geräten wurde. Es wird nicht mehr einfach als kuriose japanische Erfindung abgetan, sondern als ein Upgrade für unsere alltägliche Hygiene, das sauber und ethisch vertretbar ist.
Die Erfolgsgeschichte des Washlets zeigt, wie Technik unsere Gewohnheiten verändern kann. Die steigende Beliebtheit weltweit lässt vermuten, dass wir auf eine Zukunft zusteuern, in der Hygiene nicht nur komfortabler, sondern auch nachhaltiger wird. Vielleicht regt das ja den einen oder anderen dazu an, den eigenen Umgang mit Hygiene mal zu überdenken oder mehr darüber herauszufinden – wer weiß, ob das nicht der erste Schritt zu einem nachhaltigeren Lebensstil ist.