Die rolle der intensität in der körperlichen aktivität
Neue Studien der Universität Sydney zeigen, dass intensivere Aktivitäten viel effektiver dabei helfen, diese Krankheiten zu vermeiden. Die Ergebnisse belegen: Aktivitäten mit hoher Intensität senken das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen bis zu sechs Mal stärker als moderat intensive Übungen wie zügiges Gehen. Bei Diabetes steigt der Nutzen sogar auf das Neunfache, und auch bei der Gesamtsterblichkeit sowie bestimmten Krebsarten konnten deutliche Vorteile festgestellt werden.
Typische Anzeichen für hochintensive Bewegung sind ein schneller Herzschlag, heftiges Atmen und die Schwierigkeit, ganze Sätze zu sprechen. Diese Belastungsstufe kann man in der Regel nur für wenige Minuten durchhalten – je nachdem, wie alt und fit man ist. Wer regelmäßig solche intensiven Phasen einbaut, kann sein Risiko für chronische Krankheiten deutlich senken.
Empfehlungen und neue perspektiven
Laut Weltgesundheitsorganisation sollten Erwachsene jede Woche mindestens 150 Minuten moderat intensive oder 75 Minuten hochintensive Bewegung machen. Diese Richtlinien werden auch von Institutionen wie dem NHS beachtet. Die neuesten Forschungsergebnisse werfen jedoch ein Licht auf das bisherige Verhältnis von 2:1 zwischen moderater und hoher Intensität. Es scheint also, dass eventuell weniger hochintensive oder mehr moderat intensive Aktivitäten nötig sind, um ähnliche gesundheitliche Vorteile zu erzielen.
Eine umfangreiche Studie, die tragbare Daten von 73.485 Teilnehmern aus Großbritannien auswertete, belegt ganz klar: Hochintensive Aktivitäten können leichte Bewegungen, deren körperliche Reaktionen nicht erreicht werden können, weit übertreffen.
Praktische lösungen für jeden
Ein interessanter Ansatz ist das, was man VILPA (Vigorous Intermittent Lifestyle Physical Activity) nennt. Dabei können fünf bis zehn kurze, intensive Bewegungseinheiten am Tag – etwa 60-Sekunden-Intervalle – das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, bestimmte Krebsarten und auch vorzeitigen Tod senken.
Die Forschung will uns so helfen, individuell passende Trainingsroutinen zu entwickeln, die im Alltag umsetzbar sind. Wer intensive Aktivitäten nicht mag oder nicht schaffen kann, kommt mit Bodyweight-Training auch gut vor.
Wie ein Forscher treffend sagte: „Wir reden in unserer Forschung viel über die Intensität, weil jede Stufe ihre eigenen gesundheitlichen Vorzüge hat.“ Diese Aussage unterstreicht, welch hohen gesundheitlichen Wert kurze, intensive Bewegungseinheiten haben.
Die neuen Ergebnisse regen dazu an, unsere Herangehensweise an körperliche Aktivität zu überdenken – sei es durch das Einbauen kurzer, intensiver Intervalle oder durch eine längere Einheiten mit moderater Intensität. Letztlich gilt: Jede Form von Bewegung bringt was, und das sollte uns allen als Ansporn dienen, mehr Bewegtes in unseren Alltag zu integrieren.